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Range Rover SDV8 Auto-biography

Test

Feiner Engländer

Der Land Rover Range Rover SDV8 Autobiography bleibt seiner Linie treu und will sich jetzt noch mehr um seine Passagiere kümmern. Wie kriegt er das auf die Reihe?
Hoch erhaben, wie die Queen von England, steht der Range auf dem Platz. Mächtig wie eh und je. Laut Pressemitteilung soll der Neue leichter, dynamischer und sparsamer sein. Dank Einsatz von Aluminium konnte das Gewicht auf immer noch stattliche 2.4 Tonnen gesenkt werden. Dies kommt sicher dem Durst zu Gute und mit weniger auf den Rippen fährt man auch leichter ums Eck. Machen wir den Test.
Willkommen im Wohnzimmer
Wer den Thron erklommen hat nimmt in einer guten Stube, oder besser noch in einem gediegenen Salon, Platz. So weit das Auge reicht, feinstes Leder und sehr gut verarbeitet. Sofort fällt das TFT-Display auf, wo normalerweise Analoguhren die Geschwindigkeit und Touren anzeigen. Mittels Pixel werden die Zeiger simuliert. Die Bedienung klappt nach einer kleinen Eingewöhnungsphase gut. Einzig das Touchscreen in der Mitte braucht einen sehr langen Arm, um es bedienen zu können, denn es liegt tief in der Mittelkonsole. Auch die Bedienlogik lässt zu wünschen übrig. Doch punkten kann die Anzeige mit ihrer geteilten Ansicht. Das heisst nicht der Bildschirm wird halbiert, sondern auf der gleichen Fläche werden zwei verschiedene Ansichten gezeigt. Der Fahrer sieht die Navigation, während der Beifahrer fern sieht.
Ab auf die Piste
Nun aber den Motor starten und die Strassen oder auch das Gelände unsicher machen. Mit einem Knopfdruck erwacht der V8-Diesel-Motor zum Leben. Leise schnurrt er wie eine Katze vor sich hin. Im Innenraum hört man fast nichts vom Aggregat. Mit dem berühmten Drehrad auf „D“ stellen und den Range Rover in Bewegung setzen. Ein Tritt auf das Pedal und der Engländer setzt seine 340 PS und 700 Nm frei und verteilt sie auf alle Viere. In Anbetracht seiner Masse stürmt der Rover regelrecht vorwärts. Mit seinen Luftfedern bügelt er fast alle Unebenheiten der Strasse weg. Für das Gelände kann mit der Luft die Karosserie gehoben und wieder gesenkt werden. Eine ganze Armada von elektronischen Helfern bringt den Fahrer sicher durch unbefestigte Strassen. Der Chauffeur muss nur noch lenken, Gas geben und bremsen. Nun wieder zurück auf Teer, wo der Landi eh mehr bewegt wird und er sich auch wohler fühlt. Nun, wie sieht es mit der Dynamik aus? Mit seiner weichen Abstimmung des Fahrwerks schaukelt er schnell hoch und lässt die Kurvenräuberei im Keim ersticken. Dies überlässt er gentlemanlike den andern. Er umsorgt sich lieber seine Passagiere, um sie ganz entspannt ans Ziel zu bringen. Den Verbrauch im Datenblatt gibt Land Rover mit 8.7 l/100 km an. Die Erfahrung zeigt: Solche Werte sind nur mit behutsamem Gasfusseinsatz erreichbar. Im Test flossen dann immer noch gute 10.9 l Diesel durch die Düsen auf 100 km.
Nun, ein so stattliches Ross hat auch seinen Preis. Die beginnen bei Fr. 115‘900.-. Dafür bekommt der Käufer viel Auto mit allem was das Herz begehrt. Für den Antrieb zeigt sich dann der 3.0 V6 Diesel zuständig, um den Koloss zu bewegen. Der Achtzylinder schlägt mit Fr. 138‘000.- zu Buche. Wem es richtig gut geht und wer Benzin im Blut hat, der steigt mit Fr. 148‘000.- ins Geschäft ein.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.landrover.ch

Text: Patrick Schärli

22.07.2013